Hanan Hadžajlić: Requiem Ex Machina
for six amplified voices
(2022/2023)
Die fragile Kunst des Zusammenlebens
Ein Triptychon
von Hanan Hadžajlić, Jug Marković, Ana Pandevska, Nina Perović,
Petra Strahovnik, Helena Skljarov und Ylli Daklani
und den Neuen Vocalsolisten
In einem multidisziplinären künstlerischen Prozess reflektieren sieben Komponist:innen aus den sieben Staaten, die aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgegangen sind, die Zeit der Balkan Kriege und die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Menschen des West-Balkan heute ihre gemeinsame Geschichte interpretieren.
Teil 1: Konzert
Die sieben Werke für Stimmen und Elektronik sprechen eine große Bandbreite von Themen an, von ernsten und ironischen Rückblicken, existenziellen Erfahrungen bis hin zu Zukunftsperspektiven: gesellschaftliche Reflexionen über den Zusammenprall von Religionen und Ethnien, Nationalismus, Ex-Yu-Sehnsucht und EU-Hype, Hyperinflation, physischer und psychischer Gewalt und über den radikalen Optimismus einer Nachkriegsgeneration.
Hanan Hadžajlić: Requiem Ex Machina
für sechs verstärkte Stimmen (2022/23)
Jug Marković: NULA
für sechs Stimmen (2022)
Ana Pandevska: Electroacoustic mantra From Ex YU to EU
für Sopran, Mezzosopran und feste Medien (2023)
Nina Perović: Penetrations III
für sechs Singstimmen und Elektronik (2022/2025)
Ylli Daklani: When all the leaves have been burned
für drei Männerstimmen (2025)
Petra Strahovnik: SCREAdoM
für fünf Stimmen, Klanginstallation und Elektronik (2023)
Helena Skljarov: The Blue Giraffe
für fünf Stimmen, Elektronik und Video (2023/2025)
Teil 2: 7-Kanal-Videoinstallation
The Fragile Art of Living Together
Eine begehbare 7-Kanal-Videoinstallation konfrontiert das Publikum mit einer Vielzahl von Stimmen. Interviews, die die Komponist:innen in ihren Heimatländern geführt haben–mit Familienmitgliedern und mit Menschen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft–vermitteln einen Eindruck von der Herausforderung, das Zusammenleben in der Vielzahl von Nationalitäten, Ethnien und Religionen zu meistern.
Teil 3: Coda
Einblicke in eine ungewisse Zukunft
Kurze aphoristische musikalische Statements werfen neue Schlaglichter auf die Themen. War der Konzertteil vor allem Rückblick und Bestandsaufnahme, so wagt die Coda den Blick nach vorn: fragile, tastende Entwürfe einer ungewissen Zukunft, oszillierend zwischen Ernüchterung und Hoffnung.
Neue Vocalsolisten
Johanna Vargas, Sopran/Susanne Leitz-Lorey, Sopran/Chiara Ducomble, Alt/Martin Nagy, Tenor/Guillermo Anzorena, Bariton/Andreas Fischer, Bass
Historische Beratung: Arban Mehmeti
Videoberatung: Mladen Ivanović
BALKAN AFFAIRS
Jeder Krieg hinterlässt tiefe Narben–in Gesellschaften, in Landschaften, im Staatssystem und in jedem einzelnen Menschen. Ob und wie gut diese Narben heilen, hängt stark davon ab, welche Perspektiven es auf die Folgen von Hass, Vertreibung und Völkermord gibt und wie damit umgegangen wird.
Die Narben der Balkankriege, die den Zerfall Jugoslawiens begleiteten, sind auch dreißig Jahre später noch spürbar. Während Deutschland drei Jahrzehnte Wiedervereinigung feierte, blickten die Menschen im Balkan zurück auf den Beginn von Krieg, Vertreibung und Hass.
Heute erleben wir erneut ein Europa, das von Polarisierung, Populismus und Krieg bedroht ist. Manipulative digitale Medien drängen Gesellschaften in Echokammern, Dialog wird schwieriger, geopolitische Spannungen zwischen westlichen Positionen, russischem und chinesischem Einfluss verschärfen die Situation. Zwischen Nationalismus, »Jugo-Nostalgie« und ungeduldiger EU-Sehnsucht bleibt die Frage nach einem gemeinsamen Zusammenleben virulent.
Die Protagonist:innen
Vor diesem Hintergrund haben die Neuen Vocalsolisten Stuttgart sieben Komponist:innen aus den sieben Republiken des ehemaligen Jugoslawiens eingeladen, sich mit dem Erbe auseinanderzusetzen, das ihre Gesellschaften bis heute prägt. Die Komponist:innen gehören einer jüngeren Generation an. Sie haben die Kriege als Kinder, Jugendliche oder gar nicht erlebt und verorten sich als junge Europäer:innen in den internationalen Szenen zeitgenössischer Künste. Viele von ihnen befassten sich zum ersten Mal aus künstlerischer Perspektive mit Themen der Balkankriege, und auch der Austausch mit Kolleg:innen anderer Länder des West-Balkans war neu.
Komponieren für Stimme–eine Herausforderung
Die Arbeit mit der menschlichen Stimme, die auf vielen Ebenen emotionale Zustände hervorrufen und gleichzeitig textliche Bedeutung vermitteln kann, immer verbunden mit dem Körper und der Persönlichkeit der Interpret:in, stellt eine einzigartige künstlerische Herausforderung dar. Für Stimme zu komponieren bedeutet, sich der Unmittelbarkeit zu stellen, einer Direktheit ohne die schützende Abstraktion des Instrumentalklangs, Für Stimme zu komponieren bedeutet, sich der Unmittelbarkeit zu stellen, einer Direktheit ohne die schützende Abstraktion des Instrumentalklangs, die eine hochemotionale, kraftvolle und zuweilen brutale Klanglandschaft freilegen kann.
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| 30€ | 22€ | 14€ | |
| 20€ | 12€ | 8€ |
| {{{ strings.festivalpass }}} {{{ strings.beinhaltet_die_konzerte }}} |
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| 234€ | 172€ | 110€ |