One line

Clemens Gadenstätter

Clemens Gadenstätter
© Videostill, MDJ

Clemens Gadenstätter (*1966 in Zell am See) studierte Komposition, zunächst in Wien, dann in Stuttgart bei Helmut Lachenmann. Er lehrt an der Musikuniversität Graz als Professor für Analyse, Musiktheorie und Komposition.

Zentrales Arbeitsvorhaben ist für ihn die kompositorische Resynthese der Empfindungen. Diese verbindet für ihn die Dreiheit von Hören, Verstehen und Komponieren.

Zuletzt beschäftigte sich Gadenstätter mit der Transformation von akustisch ausgelösten, präformierten Empfindungen (Werkreihe E.P.O.S.: les premiers cris, les cris des lumières, les derniers cris für unterschiedliche Ensemblebesetzungen); mit dem Begriff des Banalen (siehe dazu die Stücke Semantical Investigations 1&2 bzw. den Essay Was heißt hier banal); mit der Polymodalität des Hörens (häuten, schlitzen für Streichquartett 1&2, ES für Stimme und Ensemble etc.) sowie der musikalischen Ikonographie (Werkreihe ICONOSONICS 13). Größere Werke, darunter daily transformations für Stimmen, Ensemble, Elektronik, Text und Film, gemeinsam mit Lisa Spalt (Text) und Anna Henckel-Donnersmark (Film), sowie die zelle für 9 Stimmen, 9 Instrumente, Elektronik und Video thematisieren diese Ideen in polymedialer Form. Das Intime als subjektiv wie auch kollektive menschlicher Erlebniskategorie wird in der Werkreihe »making of…« thematisiert, deren erstes Werk ein Konzert für Flöte und Orchester ist, das intimes Erlebnis als Sein in und mit der Welt bearbeitend fokussiert (»making ofintimacy« 2022/23).