Südseite nachts


Louis Andriessen: Worker’s Union
Symphonic movement for any loud sounding group of instruments (1975)
Hugues Dufourt: L’île sonnante
für Schlagzeug und E-Gitarre(1990)
Matthias Pintscher: Nemeton
for solo percussion(2007)
Martin Smolka: Like those Nicéan barks of yore
für Posaune und Live-Elektronik (1999)
Mauricio Kagel: Auswahl aus Rrrrrrr …
für zwei Schlagzeuger (1981–1986)
Simon Steen-Andersen: Study #1
for String Instrument (2007)
Louis Andriessen: Worker’s Union
Symphonic movement for any loud sounding group of instruments (1975)
Ensemble Ascolta
Libor Sima, Saxophon
Andrew Digby, Posaune
Erik Borgir, Violoncello
Florian Hoelscher, Klavier
Hubert Steiner, E-Gitarre
Boris Müller, Schlagzeug
Julian Belli, Schlagzeug
Klangregie: Matthias Schneider-Hollek
Hier die einsame Stimme–dort das Kollektiv: Ein Spannungsfeld unterschiedlichster Energien prägt das Konzert der wunderbaren Kammermusiker von ascolta. Louis Andriessen, dessen Musik stets politisch motiviert ist, artikuliert in seinen energetisch-perkussiven Stücken Worker‘s Union I und II das Verhältnis von Masse und Macht. Eine Feier der reinen Ästhetik hingegen ist Hugues Dufourts Meditation über Rabelais’ Entdeckung der »eingefrorenen Wörter«. Matthias Pintschers Nemeton sinniert über den gleichnamigen magischen Ort in der keltischen Mystik. Und fast mystisch ist auch Martin Smolkas lustvolle Wiederentdeckung der Langsamkeit nach einem Gedicht von Edgar Allan Poe. Mit zwei Rhythmusstudien komplettieren Mauricio Kagel und Simon Steen-Andersen das reiche musikalische Spektrum dieses Abends, aufgespannt zwischen strengem Reglement und individueller Freiheit.

© Dominik Mentzos