Sommer der Künste
Stuttgart
Oscar Bianchi: Pozzanghere I mezzo seccate
für Sopran, Ensemble und Elektronik (2023) DE
Marko Nikodijević: grid/index [III]
für Ensemble (2015)
Ondřej Adámek: Let me tell you a story
für Sängerin und Ensemble (2023) DE
Katrina Felsberga, Sopran (Bianchi)
Shigeko Hata, Stimme (Adamek)
Ensemble Modern
Dietmar Wiesner, Flöte, Bassflöte/Christian Hommel, Oboe, Englischhorn/Jaan Bossier, Klarinette, Bassklarinette/Johannes Schwarz, Fagott/Thomas Mittler, Horn/Sava Stoianov, Trompete/Uwe Dierksen, Posaune/Hermann Kretzschmar, Klavier/Ueli Wiget, Klavier, Harfe/David Haller, Schlagzeug/Rainer Römer, Schlagzeug/Stefan Hussong, Akkordeon/William Overcash, Violine/Giorgos Panagiotidis, Violine/Megumi Kasakawa, Viola/Michael Maria Kasper, Violoncello/Paul Cannon, Kontrabass
Leitung Michael Wendeberg
Klangregie Felix Dreher
Live-Elektronik Johannes Regnier
Oscar Bianchi wurde am Konservatorium Mailand ausgebildet so- wie am IRCAM Paris und an der Columbia University New York. Er hat ein reiches Spektrum szenischer und konzertanter Musik erarbeitet. Mit Gespür für dramatische Gesten sind seine Werke von unerwarteten Kontrasten zwischen schwelgerischer Virtuosität und kontemplativem Stillstand geprägt. In pozzanghere | mezzo seccate (Wasserpfütze | halb vertrocknet) entfaltet er auf der Suche nach einem neuen Beziehungsparadigma zwischen der Stimme und dem Instrumentalensemble ein Klangkontinuum, in dem er erforscht, was man über die Stimme erzählen kann und wie sie jenseits des Semantischen oder Lyrischen das Hören für andere außermusikalische Wahrnehmungen öffnet.
Die Musik von Marko Nikodijević ist geprägt von Gegensätzen (Computeralgorithmus und Subjektivität, geometrische Raster und historisches Material) und der Faszination für Minimal Techno (»abstrakt, geometrisch, semantiklos, ästhetisch, zeitlos«). Sein Zyklus grid/index ist eine riesige Sammlung sämtlicher zweidimensionaler Gitter und Muster, die in zunehmender Komplexität angeordnet sind und deren flache Oberfläche bei längerer Betrachtung eine virtuelle Tiefe offenbaren. grid/index ist inspiriert vom visuellen Kompendium des Künstlers Carsten Nicolai, Rompreisträger 2007.
In seiner musikalischen Sprache bezieht Ondřej Adámek häufig Elemente entfernter Kulturen ein. Sein Werk Let me tell you a story ist inspiriert von Pansori, einem theatralisch-epischen Vokaltheater aus der koreanischen Volksmusik. Hier ist es die Geschichte eines jungen Kaufmanns, der an seiner Obsession für einen mystischen schwarzen Stein zugrunde geht, erzählt von Sjón, einem großen Geschichtenerzähler aus dem nordatlantischen Raum.
Zum ersten Mal präsentiert sich die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo in Zusammenarbeit mit acht Partner*innen aus Stuttgart in Baden-Württemberg. Zwei akademische Jahrgänge–18 Rompreisträger*innen der Jahrgänge 2022/23 und 2023/24–zeigen ihre in Rom oder eigens für die Präsentation in Stuttgart entstandenen Werke in Ausstellungen, Konzerten und Lesungen in verschiedenen Institutionen sowie im öffentlichen Raum.
Rompreisträger:innen 2022/23 und 2023/24
Ondřej Adámek (Komponist), Olga Martynova (Schriftstellerin), Yael Bartana (Bildende Künstlerin), Bjørn Melhus (Bildender Künstler), Oscar Bianchi (Komponist), Marko Nikodijević (Komponist), Susanne Brorson (Architektin), Katerina Poladjan (Schriftstellerin), Danica Dakić (Bildende Künstlerin), Arne Rautenberg (Schriftsteller), Liza Dieckwisch (Bildende Künstlerin), Marcus Schmickler (Komponist), Manaf Halbouni (Bildender Künstler), Alfredo Thiermann (Architekt), SOWATORINI Landschaft (Landschaftsarchitekten), Stefan Vogel (Bildender Künstler), Kristof Magnusson (Schriftsteller), Fabian A. Wagner (Architekt).
Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo fällt in den Zuständigkeitsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland. Der »Rompreis« ist die bedeutendste Auszeichnung, die an deutsche oder in Deutschland lebende Künstler*innen vergeben wird. Gegründet wurde die Einrichtung 1910 von Eduard Arnhold, einem jüdischen Bürger Preußens, der das Grundstück kaufte und anschließend dem preußischen Staat schenkte.
Das Festival »Sommer der Künste. Villa Massimo zu Gast in Stuttgart. 18 Künstler*innen–8 Institutionen« ist eine Kooperation zwischen
architekturgalerie am weissenhof, Bund Deutscher Archtitektinnen und Architekten BDA Baden-Württemberg, Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, Kunstmuseum Stuttgart, Literaturhaus Stuttgart, Städtebau-Institut Universität Stuttgart, Weissenhof-Museum im Haus Le Corbusier
Gefördert von Baden-Württemberg Stiftung, Kulturstiftung der Länder, Landeshauptstadt Stuttgart, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg