La Cité de la Voix


Katharina Rosenberger: tempi agitati
Über die Unmöglichkeit, die Zeit zu fassen
Szenisches Konzert für sechs Stimmen a cappella
mit alten und zeitgenössischen Werken
nach Texten von Francesco Petrarca
und Werke von
Karlheinz Stockhausen
Evis Sammoutis
Neue Vocalsolisten
Die Neuen Vocalsolisten erkunden mit Katharina Rosenbergers szenischer Konzertproduktion »tempi agitati« den Raumklang der Kirche Notre-Dame à Saint Père zu Vezelay (Frankreich) im Rahmen des Festivals »Cité de la voix«.
»tempi agitati«–Über die Unmöglichkeit, die Zeit zu fassen wurde von der Schweizer Komponistin Katharina Rosenberger als szenisches Konzert für sechs Stimmen a cappella konzipiert, gefügt aus eigenen Werken und ausgesuchten Kompositionen der Renaissance-Komponisten Adrian Willaert und Cipriano de Rore.
Anno 1336 bestieg der Dichter und Philosoph Francesco Petrarca den Mont Ventoux. Dieses von ihm lang ersehnte Ereignis, festgehalten in einem Brief vom 26. April desselben Jahres, sollte Petrarcas Denken und Schreiben über Raum und Zeit revolutionieren und auch das seiner Zeitgenossen. Es war der Beginn einer radikal ausformulierten künstlerischen Subjektivität, die unter anderem von Komponisten wie Adrian Willaert und Cipriano de Rore musikalisch zum Ausdruck gebracht wurde. Und nicht zuletzt markiert dieses Ereignis in den Augen vieler Historiker den Beginn des Zeitalters der Renaissance.
So zentral die Synthese von Klang und Raum für die Musik der Renaissance war, so zentral ist sie für die Arbeit von Katharina Rosenberger. »tempi agitati« ist daher nicht zuletzt auch eine Studie über die Verräumlichung des Klangs.

© Hans Gut