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Sommer der Künste mit 18 Rompreisträger*innen

Zum ersten Mal präsentiert sich die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo in Zusammenarbeit mit acht Partner:innen aus Stuttgart in Baden-Württemberg. Musik der Jahrhunderte lädt zu drei Konzerten am 19. Juli 2024 ein mit Werken von Marcus Schmickler, Oscar Bianchi, Marko Nikodijević und Ondřej Adámek, ausgeführt von den Neuen Vocalsolisten, Daniel Gloger (Countertenor), Ensemble Modern und dem Zafraan Ensemble (Elektronisches Zuspiel) um 19, 21 und 22:30 Uhr, im Theaterhaus Stuttgart.

 

Programm »Sommer der Künste« im Überblick

Broschüre

Marcus Schmickler: SCHREBER SONGS

(Don’t Wake Up Daddy)

für Stimmen und Ensemble

 

Daniel Gloger, Countertenor

Neue Vocalsolisten

Zafraan Ensemble (Elektronisches Zuspiel)

Regie: Titus Selge

Kostüme: Laura Mendoza-Gleser

 

Klangregie & Live-Elektronik: Marcus Schmickler & Matthias Schneider-Hollek

 

Marcus Schmickler (* 1968 in Köln) arbeitet an den Schnittstellen von Computermusik und Ensemblekomposition, Performance und Wissenschaft. In seinem Tableau-vivant-artigen Monodram SCHREBER SONGS evoziert er die schizophrene, aber in sich konzise Gedankenwelt des unter psychotischen Wahnvorstellungen leidenden Anwalts Daniel Paul Schreber, der mit seinen Memoiren »Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken« seine Mündigkeit zurückerkämpfte und in dessen Geschichte Schmickler Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen sieht. In einer komplexen und assoziationsreichen Klang-Raum-Partitur, durchsetzt von allegorischen Zitaten, macht Marcus Schmickler die Polyphonie der inneren Stimmen Schrebers und dessen esoterisches Bezugssystem erlebbar.

Porträt eines Mannes (Marcus Schmickler). Er steht aufrecht, die Arme an den Seiten. Er trägt ein schwarzes Hemd. Der Mann befindet sich in einem Proberaum mit Musikinstrumenten.
Porträt eines Mannes (Marcus Schmickler). Er steht aufrecht, die Arme an den Seiten. Er trägt ein schwarzes Hemd. Der Mann befindet sich in einem Proberaum mit Musikinstrumenten.
Marcus Schmickler
© Albrecht Fuchs
Das Porträt eines Mannes (Oscar Bianchi). Er steht aufrecht und hat die Hände in den Hosentaschen. Der Mann blickt geradeaus und trägt einen schwarzen Anzug mit einem blauen Pullover. Im Hintergrund ist die Steinmauer zu sehen.
Das Porträt eines Mannes (Oscar Bianchi). Er steht aufrecht und hat die Hände in den Hosentaschen. Der Mann blickt geradeaus und trägt einen schwarzen Anzug mit einem blauen Pullover. Im Hintergrund ist die Steinmauer zu sehen.
Oscar Bianchi
© Agathe Poupeney

Oscar Bianchi: Pozzanghere I mezzo seccate

für Sopran, acht Instrumente und Elektronik (2023) DE

 

Katrina Felsberga, Sopran

Ensemble Modern

Leitung Michael Wendeberg

Klangregie Felix Dreher

Live-Elektronik Johannes Regnier

 

Oscar Bianchi (* 1975 in Mailand) Ausgebildet am Konservatorium Mailand, am IRCAM Paris und an der Columbia University New York, hat Oscar Bianchi ein reiches Spektrum szenischer und konzertanter Musik erarbeitet. Mit Gespür für dramatische Gesten sind seine Werke von unerwarteten Kontrasten zwischen schwelgerischer Virtuosität und kontemplativem Stillstand geprägt. In pozzanghere | mezzo seccate (Wasserpfütze | halb trocken) entfaltet er auf der Suche nach einem neuen Beziehungsparadigma zwischen der Stimme und dem Instrumentalensemble ein Klangkontinuum, in dem er erforscht, was man über die Stimme erzählen kann und wie sie jenseits des Semantischen oder Lyrischen das Hören für andere außermusikalische Wahrnehmungen öffnet.

 

Das Porträt eines Mannes (Marko Nikodijević). Er blickt geradeaus und trägt ein weißes T-Shirt. Im Hintergrund sind die Lichter einer nächtlichen Stadt zu sehen.
Das Porträt eines Mannes (Marko Nikodijević). Er blickt geradeaus und trägt ein weißes T-Shirt. Im Hintergrund sind die Lichter einer nächtlichen Stadt zu sehen.
Marko Nikodijević
©Aleksandar Stanojevic

Marko Nikodijević: grid/index [III]

für Ensemble (2015)

 

Ensemble Modern

Leitung Michael Wendeberg

Klangregie Felix Dreher

Live-Elektronik Johannes Regnier

 

Marko Nikodijević (*1980 in Subotica, Serbien) studierte Komposition bei Srdjan Hofman (Belgrad) und Marco Stroppa (Stuttgart). Stipendienaufenthalte u.a. in Frankfurt, Paris und Venedig und internationale Preise. Seine Musik ist geprägt von Gegenätzen (Computeralgorithmus und Subjektivität, geometrische Raster und historisches Material) und der Faszination für Minimal Techno (»abstrakt, geometrisch, semantiklos, ästhetisch, zeitlos«). Sein grid/Index III ist eine riesige Sammlung sämtlicher zweidimensionaler Gitter und Muster, die in zunehmender Komplexität angeordnet sind und deren flache Oberfläche bei längerer Betrachtung eine virtuelle Tiefe offenbart. grid/index III ist inspiriert von dem visuellen Kompendium des Künstlers Carsten Nicolai.

Ondřej Adámek: Let me tell you a story

für Sänger und Ensemble (2023) DE

 

Shigeko Hata, Stimme

Ensemble Modern

Leitung Michael Wendeberg

Klangregie Felix Dreher

Live-Elektronik Johannes Regnier

 

Ondřej Adámek (* 1979 in Prag) studierte Komposition an der Akademie der musischen Künste in Prag und am Konservatorium in Paris. In seiner musikalischen Sprache bezieht Adámek häufig Elemente entfernter Kulturen ein. Er interessiert sich dabei insbesondere für die Authentizität und Originalität der Stimme sowie für Fragen der Bewegung, Gestik und Theatralik auf der Bühne. Sein Werk Let me tell you a story ist inspiriert von Pansori, einem theatralisch-epischen Vokaltheater aus der koreanischen Volksmusik. Hier ist es die Geschichte eines jungen Kaufmanns, der an seiner Obsession für einen mystischen schwarzen Stein zugrunde geht, erzählt von Sjón, einem großen Geschichtenerzähler aus dem nordatlantischen Raum.

Das Porträt eines Mannes (Ondřej Adámek). Er sitzt an seinem Schreibtisch, die Hände vor sich gefaltet. Er blickt geradeaus und trägt ein schwarzes Hemd. Im Hintergrund ist das Innere eines öffentlichen Gebäudes zu erkennen.
Das Porträt eines Mannes (Ondřej Adámek). Er sitzt an seinem Schreibtisch, die Hände vor sich gefaltet. Er blickt geradeaus und trägt ein schwarzes Hemd. Im Hintergrund ist das Innere eines öffentlichen Gebäudes zu erkennen.
Ondřej Adámek
© Priska Ketterer

Gefördert von Baden-Württemberg Stiftung, Kulturstiftung der Länder, Landeshauptstadt Stuttgart, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.