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Sergej Newski

Sergej Newski
© Harald Hoffmann

Sergej Newski wurde am 10. Oktober 1972 in Moskau geboren und besuchte dort das College am Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium. Anschließend studierte er Komposition bei Jörg Herchet (Hochschule für Musik in Dresden) und Friedrich Goldmann (Universität der Künste Berlin) sowie Musiktheorie und Musikpädagogik bei Hartmut Fladt (Universität der Künste Berlin).

Seit 1994 wird Sergej Newskis Musik bei den wichtigsten internationalen Festivals für Neue Musik aufgeführt, darunter die Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, Musica Viva, Warsaw Autumn, ECLAT, Gaudeamus Muziekweek, MaerzMusik, Ultraschall und Klangspuren Schwaz.

 

Er erhielt Kompositionsaufträge u. a. von der Staatsoper Unter den Linden, dem Konzerthaus Berlin, der Ruhrtriennale, dem SWR, von Deutschlandradio, dem Klangforum Wien und dem Norwegischen Kultusministerium. Im September 2012 wurde seine Oper »Franziskus« am Bolschoi Theater in Moskau unter der Leitung von Philipp Chizhevsky uraufgeführt.

 

Die Musik von Sergej Newski wird regelmäßig von Ensembles wie Ensemble Modern, Klangforum Wien, MusikFabrik, Neue Vocalsolisten Stuttgart, ensemble mosaik und Moscow Contemporary Music Ensemble aufgeführt. Weitere Interpreten seiner Musik sind unter anderem die Dirigenten Teodor Currentzis, Johannes Kalitzke, Titus Engel und Enno Poppe sowie die Solisten und Performer Natalia Pschenitschnikowa, Daniel Gloger, Jakob Diehl und Michael Lentz.

 

Sergej Newski wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2014 der Kunstpreis Berlin und 2006 der 1. Preis bei dem Kompositionswettbewerb der Landeshauptstadt Stuttgart für das Stück »Fluss« (Version 2005). Stipendien erhielt er von der Villa Aurora, der Deutschen Akademie Casa Baldi, der Cité Internationale des Arts Paris, dem Berliner Senat und der Akademie der Künste Berlin, der Villa Serpentara, der Wilfried-Steinbrenner-Stiftung und dem Künstlerhof Schreyahn.

 

Als Theaterkomponist arbeitete Sergej Newski unter anderem für das Moskauer Tschechow Künstlertheater MHT (zusammen mit dem Regisseur Kirill Serebrennikov) sowie für die Comédie de Genève und für Garage X Wien. Als Dramaturg betreute er die Uraufführung von Olga Neuwirths Musiktheaterwerk »American Lulu« an der Komischen Oper Berlin. Von 2011 bis 2012 war Sergej Newski Kurator für Musik bei dem Project Platform, einer Veranstaltungsreihe des Zentrums für Zeitgenössische Kunst Vinzawod in Moskau, das vom Russischen Kultusministerium gefördert wurde.

 

2013 erschien das Porträtalbum »Alles« beim Label WERGO (VocaalLab, Vocalconsort Berlin, MusikFabrik, ensemble mosaik, Leitung: Titus Engel und Enno Poppe). Ein weiteres Porträtalbum mit dem Sonar Quartett wird im Sommer 2014 vom DeutschlandRadio Kultur produziert.

 

Sergej Newski hat zahlreiche Meisterkurse für Komposition geleitet, u. a. in Moskau, Kiew und Viitasaari. Er hielt Gastvorlesungen an der Berkeley University California, am California Institute of Arts in Los Angeles an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg am Staatlichen Tschaikowski Konservatorium Moskau sowie an den Musikhochschulen in Berlin, Bremen, Dresden und Hannover. Von 2014 bis 2015 leitet er Workshops für neues Musiktheater für Komponisten und Regisseure am Alexandrinski Theater in Sankt Petersburg und am Meyerhold-Zentrum in Moskau. Sergej Newski lebt in Berlin.

 

Biografie, Stand September 2022