One line

Annelies Van Parys: An Archive of Love

Eine musikalische Exposition über das Wesen der Liebe

Inszeniertes Konzert für sechs Stimmen a cappella

(2018)

Konzept und Dramaturgie: Gaea Schoeters

Komposition und Bearbeitungen: Annelies Van Parys

Musik von Annelies Van Parys, José-María Sánchez-Verdú, Claude Vivier, Claudio Monteverdi u.a.

Inszenierung: Romy Roelofsen und Gable Roelofsen (Het Geluid)

Bühne: Davy van Gerven

 

Eine Koproduktion von Musik der Jahrhunderte, Concertgebouw Brugge, Het Geluid Maastricht, Musica Sacra und Theater aan het Vrijthof

 

Die Uraufführung fand am 20. Mai 2018 bei den Operadagen Rotterdam statt, die Deutsche Erstaufführung am 21. Juli im Rahmen des Festivals »Der Sommer in Stuttgart«.

 

Das Konzept dieser musikalischen Meditation über die Liebe wurde von der Komponistin Annelies Van Parys zusammen mit der Librettistin Gaea Schoeters entwickelt, die dazu schreibt: »Die großen und sich selbst ruinierenden Liebenden in den überlieferten Geschichten haben unser unbewusstes Bild der romantischen Liebe geformt. Diese Geschichten bilden ein riesiges Archiv, ein kollektives Bewusstsein der Gestalt menschlicher Liebe, in dem alle Liebeslieder enthalten sind, die jemals geschrieben wurden: Claudio Monteverdi machte Jagd auf Amor in seinen »Madrigali Guerrieri et Amorosi«, Claude Vivier versuchte in seinen »Love Songs« die Essenz des Eros zu erfassen, während sich José-María Sanchez-Verdu in seinem Madrigalbuch »Scriptura Antiqva« auf die Verbindung von Eros und Thanatos konzentriert.

 

In Annelies Van Parys’ Liederzyklus »Ah, cette Fable« wird ein Engel von seinem sterblichen Liebhaber gefangen genommen. Der Engel befindet sich in einem unlösbaren Dilemma: wenn er auf der Erde bleibt, wird er sterben, wenn er sich jedoch seiner Engelsflügel bedient, wird sein Geliebter nicht überleben. Während sich diese kleine Tragödie entfaltet, gerät das Archiv der Liebeslieder in Schwingung: Worte, Klänge und Gefühle lösen Assoziationen und Erinnerungen an frühere Leidenschaften aus, sowohl an sakrale als auch an profane. Echos und Fragmente anderer, älterer Liebeslieder fügen sich an diese neue Geschichte an, unterbrechen sie, ergänzen sie und treiben so die Geschichte in neue Richtungen.«

Annelies Van Parys: Archive of Love (2018)
Videostill: Marieke Rodenburg
Annelies Van Parys: Archive of Love (2018)
Videostill: Marieke Rodenburg